Herbstausgabe 2020 - ohne Langtexte, aber mit Aufbruchstimmung

24.10.2020

Die neue Ausgabe der Übersetzen ist erschienen und wird  derzeit an VdÜ-Mitglieder und Abonnent*innen versandt. Vieles ist diesmal anders: Es gab dieses Jahr keine Kiste frisch gedruckter Exemplare am Stand des VdÜ auf der Frankfurter Buchmesse, die wegen der Coronavirus-Pandemie ins Internet verlegt werden musste. Es gibt keine Langfassungen von Preisreden in der Online-Ausgabe des Hefts, weil vielfach der Rahmen fehlte, um diese Preisreden zu halten. Und kaum Veranstaltungsberichte, aus naheliegenden Gründen.

Was es dennoch gibt, sind spannende Ausblicke für die Zukunft (mit Links in unser Archiv):

– In der Rubrik Reflexionen formuliert Andreas F. Kelletat das Desiderat eines akteuersorientierten Ansatzes in der Übersetzungsgeschichte. „Deutsche Literatur erscheint mir als interkulturelles Mischprodukt, sie ist weit mehr internationale denn autark-deutsche Literatur“, schreibt Kelletat. „Die Erforschung der Geschichte des Übersetzens kann mithin als Provokation, als Korrektiv nationaler Literaturgeschichtsschreibung betrachtet werden.“

– Der Frankfurter Verein Litprom kann zum 40-Jährigen Jubiläum Erfolge bei der Förderung von Literatur aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der arabischen Welt verzeichnen. Gründungsmitglied und heutige Geschäftsleiterin Anita Djafari konstatiert Fortschritte in der Qualität von Übersetzungen und stellt die Jubiläums-Anthologie mit Literatur vom afrikanischen Kontinent vor.

– Barbara Neeb von der Weltlesebühne e.V. berichtet von Ansätzen, die öffentliche Sichtbarkeit von Übersetzer*innen auch in Pandemiezeiten zu sichern: Die Buchvorstellungsvideos des Vereins stießen prompt bei dem Organisationsteam des Buchmesse-Ehrengastes Kanada auf Interesse.

– In der Rubrik Berufskunde berichten wir von neuen Förderinstrumenten des Deutschen Übersetzerfonds und dem 2020 aufgesetzten Förderprogramm „Neustart Kultur“.

– Ebenfalls neu ist die Cartoon-Reihe „gezeichnet: Conny“. Unter diesem Titel bietet uns die Kollegin Cornelia Röser künftig Momentaufnahmen aus dem Übersetzerleben.

(gs)